KUNST IM VIRTUELLEN RAUM

DAS MODERNSTE DENKMAL DEUTSCHLANDS

Das modernste Denkmal Deutschlands

Projekt

Modernstes Denkmal Deutschlands wird der Öffentlichkeit vorgestellt

1959 steht am Ende eines langen kreativen Prozesses von Benno Elkan das Gips-Modell eines „Mahnmals für die Toten des Krieges.“ Die Idee dazu kam Benno Elkan schon während des Kriegs, als er selbst Opfer deutscher Bombenangriffe geworden war, die sein Haus in London zerstört hatten. Mit Unterbrechungen hat er daran über ein Jahrzehnt gearbeitet. Es wird aber nicht verwirklicht, weder in Frankfurt 1954, noch in Dortmund 1959. Nach seinem Tod am 10.Januar 1960 gehört das Modell zu seinem unverkäuflichen Nachlass und gilt heute als verschollen.

2016 stehen am Anfang eines zweiten kreativen Prozesses, diesmal IT-gestützt, sieben Schwarz-Weiß-Fotos dieses Modells, ohne Maßstäbe, ohne technische Angaben, mit kaum unterschiedlichen Perspektiven. Beryn Hammil, die Enkelin des Künstlers, hat sie im schriftlichen Nachlass ihres Großvaters gefunden, der ihr 2008 übergeben worden ist. Anlässlich der Widmung der Benno-Elkan-Allee in Dortmund im April 2016 schlägt sie Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau das Projekt „Benno’s Dream” vor. Es sei der Traum ihres Großvaters gewesen, dieses letzte Werk in seiner Vaterstadt Dortmund verwirklicht zu sehen, so Benno Elkan in einem Brief an seinen alten Dortmunder Bekannten Erich Leue.

Originalbilder des Modells

zur Verfügung gestellt von
der Akademie der Künste in
Berlin

Von Ullrich Sierau gebeten, machen sich Gerd Kolbe, ehemaliger Leiter des Dortmunder Presseamts, und Wolfgang E. Weick, ehemaliger Leiter des Dortmunder Museums für Kunst und Kulturgeschichte, auf die Suche nach Möglichkeiten der Verwirklichung. Sie finden die Unterstützung von Professor Heinrich Müller vom Lehrstuhl für Graphische Systeme der TU Dortmund sowie von Markus Rall, Geschäftsführer von viality, einer Agentur für Entwicklungen in Virtual und Augmented Reality im Dortmunder Technologiezentrum. Beide Teams arbeiten ein Jahr lang ehrenamtlich mit Hilfe fotogrammetrischer und anderer grafischer Programme an der Umsetzung dieser Idee.

Am 140. Geburtstag Elkans im Dezember 2017 kann
Oberbürgermeister Sierau erklären, dass Bennos Traum in Dortmund in Erfüllung gehen kann. Das Mahnmal wird computergestützt entstehen und als 3D-Rekonstruktion in Augmented Reality (AR) präsentiert werden, sichtbar mit modernen Spezialbrillen sowie Smartphones und Tablets. Als Projektträger stellt sich der Historische Verein für Dortmund und die Grafschaft Mark mit dem Vorsitzenden Altbürgermeister Adolf Miksch zur Verfügung. Als Sponsor wird die Sparkasse Dortmund mit ihrem Vorstandsvorsitzenden Uwe Samulewicz gewonnen.
Im August 2018 wird das Projekt im Orchester-zentrum Dortmund der Öffentlichkeit vorgestellt, zu Elkans 60. Todestag am 10. Januar 2020 werden die Installationen im Museum für Kunst und Kulturgeschichte und hinter dem U-Turm an der Benno-Elkan-Allee auf Dauer für die Öffentlichkeit eingerichtet.

Künstler

Benno Elkan

Benno Elkan ist 47 Jahre alt, als er Deutschland 1934 verlassen muss. Er ist ein erfolgreicher Medailleur und Bildhauer, der in den Zwanzigerjahren unter anderem durch seine unheroischen, den trauernden Menschen in den Mittelpunkt stellenden Denkmäler für die Opfer des Ersten Weltkrieges nationale Anerkennung findet. Seit Ende des Krieges lebt und arbeitet er in Frankfurt am Main, wo er 15 Jahre lang das großstädtische Kulturleben entscheidend mitprägt. Dort erreicht ihn das Berufsverbot der nationalsozialistischen Diktatur, das ihn zur Emigration nach London zwingt.

Geboren wird Elkan 1877 in Dortmund als Sohn des Schneidermeisters Salomon Elkan und dessen Frau Rosalie. Er absolviert auf dem Stadtgymnasium seine Mittlere Reife und wird danach zum Sprachenstudium auf ein Internat in der Nähe von Lausanne geschickt. Dort entdeckt er eine neue Leidenschaft — das
Fußballspiel, das dort vor allem von Mitschülern der englischen Oberschicht ausgeübt wird. Zurück in Dortmund, gründet er 1895 während seiner kauf-
männischen Lehrzeit mit Freunden den ersten
Dortmunder Fußballverein, den DFC 1895.

1898 fasst er den Entschluss, Künstler zu werden, und verlässt seine Heimatstadt, wird ihr aber nie gänzlich den Rücken kehren. Sein Ziel ist die
Königlich-Bayerische Akademie der Künste in
München. Dort lebt er in Schwabing und frönt auch weiterhin seiner Fußball-Leidenschaft. Als im Jahre 1900 Gleichgesinnte den 1. FC Bayern München gründen, ist er dabei und setzt als Vierzehnter seine Unterschrift unter die Gründungsurkunde.

Benno Elkan

Bildquelle:
Akademie der Künste,
Berlin,
Benno-Elkan-Archiv 208

Er setzt sein Studium 1901 an der Karlsruher Kunstakademie mit dem Schwerpunkt Bildhauerei fort. Erste Aufträge für Grabmale erreichen ihn bald aus Dortmund, diese sind heute noch auf dem Ostenfriedhof zu sehen.
Er lebt und arbeitet von 1906 bis 1908 in Paris,
heiratet 1907 die Tochter des badischen Ober-
rabbiners, die Pianistin Hedwig Einstein, die er in Karlsruhe kennen gelernt hat, und geht mit ihr 1908 als Stipendiat der jüdischen Michael-Beer-Stiftung für drei Jahre nach Rom. Den Ersten Weltkrieg erlebt er als Soldat in Polen, kehrt wegen einer Erkrankung zurück und wird in Frankfurt für die Postüber-
wachung zuständig.

Der Neuanfang in London 1934 fällt ihm nicht leicht, vermutlich helfen ihm seine Kontakte aus seiner
Internatszeit in der Schweiz. Ab 1936 werden nach
einer Galerieausstellung in London die Aufträge
wieder häufiger. Medaillen, Portraitbüsten und
Leuchter für Kirchen wie die Westminster Abbey
stehen im Mittelpunkt.

Erst nach dem Krieg, im August 1946, können er und seine Frau Hedwig britische Staatsbürger werden. Wie alle Juden in jener Zeit berührt ihn das Schicksal Palästinas. In diesen Jahren entwickelt er seine Idee, eine Menorah — einen großen siebenarmigen
Leuchter und Symbol des Judentums durch die
Jahrhunderte — zu schaffen. Es wird sein Lebens-werk werden.

Mit Hilfe eines 1953 im House of Lords gegründeten Menorah Fund Committee wird die Finanzierung des Leuchters sichergestellt. Er wird 1956 als Geschenk Großbritanniens am Vorabend des 8. israelischen Unabhängigkeitstages an die Knesset, das israelische Parlament, übergeben. 4,5 Meter hoch und über 3,5 Meter breit, erzählt er die Geschichte des Judentums bis zur Gründung des Staates Israel.

Ausstellung

Museum für Kunst und Kulturgeschichte

Malerei, Plastik, Möbel, Kunstgewerbe, Fotografie, Textilien, Stadtgeschichte und Archäologie bis in das 20. Jahrhundert sind nur wenige der Themen, mit denen sich das Dortmunder Museum beschäftigt. Ab sofort ist ein weiteres Thema hinzugekommen: Deutschlands modernstes Denkmal als Augmented Reality Anwendung. Diese erlaubt es dem Anwender, die Realitätswahrnehmung computergestützt zu erweitern.

Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte zeigt die 3D-Rekonstruktion des Mahnmals vom Dortmunder Künstler Benno Elkan im Foyer der Ausstellung.

Nutzen Sie zur Betrachtung wahlweise Ihr eigenes Smartphone bzw. Tablet oder leihen Sie sich ein Gerät am Empfang des Museums. Weitere Informationen zur App finden Sie hier.

Adresse

Museum für Kunst und Kulturgeschichte
Hansastraße 3
44137 Dortmund

Öffnungszeiten

Dienstag, Mittwoch, Freitag, Sonntag
10:00 – 17:00 Uhr

Donnerstag
10:00 – 20:00 Uhr

Samstag
12:00 – 17:00 Uhr

Montag geschlossen

App

Benno Elkan AR

Mit bloßem Auge ist das „Mahnmal für die Toten des Krieges“ nicht zu sehen. Betrachtet man es jedoch mit Hilfe der App über ein kompatibles Smartphone oder Tablet, kann man es sehen.

Sie möchten das Mahnmal erleben?

Besuchen Sie die Ausstellung im Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte. Dort können Sie entweder auf Nachfrage ein Tablet im Foyer ausleihen oder die kostenlose App „Benno Elkan AR“ auf Ihr kompatibles Smartphone oder Tablet installieren.

Die App beinhaltet eine „In der Wohnung“-Option. Für diesen Zweck laden Sie bitte den folgenden Bildmarker herunter und drucken diesen aus.

Den Marker können Sie hier downloaden.

Google Play und das Google Play-Logo sind Marken von Google LLC.

Bildhauer und Fussballpionier mit Dortmunder Wurzeln

Benno Elkan STADTFÜHRUNG

Benno Elkan ist Fußballpionier. Er gründete 1895 mit Freunden den ersten Dortmunder Fußballverein, den DFC 1895. Benno Elkan ist Bildhauer. Sein berühmtestes Werk ist die siebenarmige Menora vor der Knesset in Jerusalem. Seine Skulptur Der Flötenspieler steht am Konferenztisch des Generalsekretärs der Vereinten Nationen in New York.

Benno Elkan ist Dortmunder. 1877 geboren, lebt er mehr als 20 Jahre mit seinen Eltern in der Brückstraße, bevor er seine Heimatstadt, mit der er sein Leben lang verbunden bleibt, verlässt. Seine frühen Werke, zurzeit eingelagert, schuf er für Grabmale auf dem Ostfriedhof. Sein letztes großes Projekt jedoch bleibt unverwirklicht: sein „Mahnmal für die wehrlosen Opfer des Bombenkriegs“. Mit modernster Technik, computergestützt, ist es jetzt gelungen, dieses außergewöhnliche Kunstwerk digital als 3D-Rekonstruktion Wirklichkeit werden zu lassen.

Erleben Sie bei dieser Stadtführungen Benno Elkans Mahnmal mit augmented reality-Brille nahezu real im Raum. Gehen Sie mit meineHeimat.ruhr auf Spurensuche und entdecken Sie die Wurzeln eines international bekannten und außergewöhnlichen Dortmunder Künstlers in seiner Heimatstadt.

Start

Museum für Kunst und Kulturgeschichte
Haupteingang
Hansastraße 3
44137 Dortmund

Details

Preis
12,90 Euro

Dauer
1,5 Stunden

Termine

Auf Anfrage

Sa 21.03.2020, 11:00-12:30 Uhr

Sa 18.04.2020, 11:00-12:30 Uhr

Sa 18.07.2020, 11:00-12:30 Uhr

Sa 15.08.2020, 11:00-12:30 Uhr

Veranstalter

meineHeimat.ruhr
Heike Regener
Lagerhausstraße 41
44147 Dortmund

Fon 0231 395 629 70
regener@meineHeimat.ruhr
www.meineHeimat.ruhr

Unterstützer

Danke allen Beteiligten

Initiatorin

Beryn Hammil

Enkelin des Künstlers, San Francisco

Bildquelle

Archiv der Akademie der Künste

Berlin

Unterstützer

Ullrich Sierau

Oberbürgermeister der Stadt Dortmund

Projektbeauftragte

Gerd Kolbe

Presseamtsdirektor a.D.

Wolfgang E. Weick

Museumsdirektor a.D.

Realisation

viality

Markus Rall und Team

TU Dortmund

Lehrstuhl für Graphische Systeme, Informatik VII, Prof. Heinrich Müller

Projektträger

Historischer Verein für Dortmund und die Grafschaft Mark

Adolf Miksch, Vorsitzender

Sponsor

Sparkasse Dortmund

Uwe Samulewicz, Vorstandsvorsitzender

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